Trance auf der Nature One

23. August 2007, 22:17 Uhr

Im August ist für fast jeden deutschen Raver, oder jeden, der sich dafür hält, einer der wichtigsten Monate im Jahr, denn im August findet mittlerweile zum dreizehnten Mal das international bekannte Open-Air-Festival die Nature One 2007 statt.

Auch ich habe mich dieses Jahr dank des schönen Wetters aufgerafft und bin zum ersten Mal zur ehemaligen amerikanischen Raketenbasis Pydna bei Kastelaun gefahren. An sich geht das Festival immer vom Freitagabend bis Sonntag morgen. Das Besondere an der Nature One ist, dass neben dem Festivalgelände ein großer Camping-Platz aufgeschlagen wird, auf dem Feierwütige von Donnerstag bis Sonntag ihre Zelte aufschlagen.

Ich persönlich halte nicht viel vom Campen, daher habe ich nur den Samstagabend mitgenommen.

Dieses Jahr hatte man als Trancer ein gutes Angebot und konnte sich unter anderem „alte“ Haudegen wie Ferry Corsten, Armin van Buuren aber auch den Nachwuchs wie Menno de Jong anhören.

Die Party an sich fand ich jetzt nicht so überragend, wie sie von vielen dargestellt wird. Ich war schon auf ähnlichen Events niederländischer Veranstalter (DefQon.1 (NL), Mysteryland (NL), Q-Base (DE)) und muss sagen, dass diese einfach besser organisiert sind. Man bekommt einfach mehr für sein Geld.

Nichts desto trotz war ich positiv überrascht. Das Musikangebot war nicht so eintönig, wie ich zunächst erwartet habe. Im Prinzip kam fast jeder auf seine Kosten. Sicher, der eine oder der andere hat etwas zu bemängeln, ich hätte mir auch noch andere Künstler gewünscht, aber man kann es nicht jedem recht machen.

Mich hat vor allem die Open-Air-Bühne und das Gatecrasher-Zelt interessiert. Das hat mich aber nicht davon abgehalten zumindest kurz mal in jeden Bunker und jedes Zelt rein zuhören. Alles in allem eine interessante Erfahrung.

Besonders bemerkenswert fand ich, wie gut hier in Deutschland Trance angekommen ist. Das Gatecrasher-Zelt war bei Menno de Jong zum Bersten voll. Vor der Open-Air-Bühne gab es kein Durchkommen bei Ferry Corsten. Die Bunkerhügel drumherum waren sogar total voll.
Eine tolle Stimmung mit vielen ausflippenden Menschen. Und da sag nochmal einer, Trance in Deutschland geht nicht!

Ich hoffe nun, dass die Nature One auch als eine Art Trendsetter oder Vorbote betrachtet wird und der Trance langsam wieder in unsere Klubkultur Einzug hält. Wir haben nichts zu verlieren, aber viel zu gewinnen. Je reichhaltiger das Angebot, desto besser für unsere Subkultur. Selbst jeder Landwirt weiß, Monokulturen bringen nur kurzfristig gute Erträge, auf Dauer fährt man mit Mischkulturen besser. Die Veranstalter, Klubbesitzer und nicht zuletzt die DJ’s sollten sich das zu Herzen nehmen.

GambaJo, Mitbegründer und Mitbetreiber von Pure-Bass.de, Moderator auf www.TranceForum.info. Als DJ bevorzugt er eine Mischung aus Uplifting- / Tech- / Hardtrance, aber auch schnelleren und härteren Musikarten ist er nicht abgeneigt. Als begeisterter Partygänger ist oft auf holländischen Events zu finden.