DJ Mag Poll 2007

16. August 2007, 19:05 Uhr

Es geht wieder los: Seit gestern ist die 2007er Wahl zum „DJ des Jahres“ eröffnet. Initiiert vom britischen DJ Mag und unterstützt durch die Londoner PR Agentur GetIn ist der Award inzwischen zum globalen Beliebtheits-Barometer avanciert.

Die Begleiterscheinungen – Wie jedes Jahr füllt sich kurz nach der E-Mail mit den Presseinformationen und dem offiziellen Startschuß auch gleich mein Posteingang mit zahlreichen Mails bekannter und weniger bekannter DJs und Produzenten. Dabei reicht die Bandbreite von einem normalen Newsletter mit Nebensätzen wie „Ach ja,… und nebenbei… es ist wieder DJ Mag Poll Zeit. Wäre super, wenn du für uns voten könntest.“ bis hin zu aufwendigen HTML-Mails und riesigen Grafiken „VOTE NOW!!!“. Schlimmer noch: wer einen MySpace-Account hat und natürlich viele bekannte DJs als „Freund“ hinzugefügt hat, wird sich jetzt über massive Bulletin-Schreiben, Gästebucheinträge und Mails freuen. Der ganze Spaß wird die nächsten sechs Wochen so weitergehen. Bis zum 25. September 2007 ist die Wahl noch offen und man kann seine fünf Lieblinge wählen.

Die Aussagekraft – Glaubt man den Daten der Betreiber der Umfrage, haben im letzten Jahr 217.000 Menschen weltweit ihre Stimme für 53.000 verschiedene Künstler abgegeben. Gewonnen hatte übrigens Paul van Dyk, der sich jetzt noch ein paar Wochen lang „Number One DJ“ nennen darf. Aber wie aussagekräftig sind diese Votings? Ohne die Gewinner der letzten Jahre schmälern zu wollen, aber der „beste DJ“ gewinnt sicherlich nicht (Nach welchen objektiven Kriterien will man das auch messen?). Aber es gewinnt der Künstler, der eine gewisse Fan-Base hat und international einen gewissen Bekanntheitsgrad vorweisen kann. Darüber hinaus gewinnt auch derjenige, der im Netz seine Fans am besten mobilisieren kann.

Was versprechen sich die Künstler davon? – Neben dem ganzen Rummel um ihre Person versprechen sich die lokalen DJs und Acts vor allem internationale Bookings durch eine hohe Platzierung in den Top100 der Wahl. Vor allem globale Newcomer, die sich in den Top10 platzieren können, bekommen in den Folgemonaten tatsächlich einen gewissen Schub was die Bookings betrifft.

Wählen oder nicht wählen? – Sicherlich kann man endlos über Sinn und Aussagekraft einer solchen Wahl diskutieren. Besonders die deutschen Medien (u.a. Raveline) meckern in beständiger Regelmäßigkeit über die Ergebnisse der DJ Mag Wahl. Aber auch bei diesem Voting gilt der Leitsatz „Wer nicht votet, darf später auch nicht meckern.“ Ich für meinen Teil werde sicherlich an der Wahl teilnehmen.

Teh’leth, Betreiber diverser Webseiten wie tranceblog.de oder auch tranceforum.info, beschäftigt sich seit Jahren intensiv mit der Trance & Progressive Szene.